Ein Kronleuchter aus Menschenknochen und eine „Horrorreise“ eines Geistlichen ... was man nicht alles während der Ahnenforschung findet!

Hans-Joachim Tenschert stellte „Kuriosa aus der Genealogie“ beim Roland vor!

Beim Studium familiengeschichtlicher Forschungsquellen im Rahmen der eigenen Ahnenforschung, stößt man hin und wieder auf Witziges, Skurriles und Nachdenkliches. Dann gilt es, solche Funde aufzubewahren. Denn der Roland ruft hin und wieder zu einem Online-Abend auf, bei dem solche Funde präsentiert werden können. So wie am Dienstag, dem 13. Mai 2025, als der Roland-Schatzmeister Hans-Joachim Tenschert zur 3. Folge seiner Vortragsreihe „Kuriosa aus der Genealogie“ einlud.

 

Von Georg Palmüller

 

Ein „Mitmachabend“ der besonderen Art. Der Roland zu Dortmund rief im Vorfeld in der Einladung zum Online-Vortragsabend „Kuriosa aus der Genealogie“ Interessierte dazu auf, kuriose genealogische Funde bereit zu halten und diese nach dem Vortrag dem Teilnehmerkreis über die Bildschirmteilung zu präsentieren. Doch zunächst war der Referent Hans-Joachim Tenschert dran. 

 

Er sorgte für einen kurzweiligen Abend, an dem er über witzige, skurrile und nachdenkliche Funde referierte, die ihm während der Suche nach Personen mit dem Familiennamen „Tenschert“ zufielen. Darunter ein Geistlicher, der seine Pilgerreise nach Jerusalem in einem Bericht festhielt und dabei eine wahre „Horrorreise“ schilderte. Er wurde seekrank und litt erbärmlich unter den Reisebedingungen. Auch war er des Reitens nicht ganz erfahren, was er mit vielen Stürzen vom Pferd bezahlen musste.


Der Beruf einer "Garnmanipulatorin" ließ zunächst rätseln.

"Tomaten im Totenreich". Obst- und Gemüse auf Gräbern auf Friedhöfen anbauen und Grabsteine als Bücherschränke: Dieser Friedhof dient nicht nur dem Besuch des Grabes eines Verwandten, sondern auch der eigenen Erholung.


Weiter ging es mit sehr ungewöhnlichen Berufsbezeichnungen, wie zum Beispiel der Beruf einer „Anlegerin“ oder einer „Garnmanipulatorin“. 

 

Ein relativ neuer Zeitungsbericht erzählte über die Verwendung von Gräbern zur Obst- und Gemüsezucht. Eine skurrile Sache, die sehr zum Schmunzeln anregte. 

 

Makaber oder nicht makaber? Das war die Frage, als Kunstwerke gezeigt wurden, die aus Menschenknochen hergestellt wurden. Diese als Mahnmal gedachten Gegenstände stoßen bei einigen Menschen auf Verständnis, bei anderen wiederum auf Ablehnung.

 

Aber auch Nachdenkliches stand im Programm des Vortrages. So präsentierte der Referent auch Sterbebucheinträge, die kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges gefertigt wurden. Wurde als Todesursache „Erschossen und tot aufgefunden“ registriert, musste man sehr schlucken, als man die Altersangaben der Unglücklichen Bewohner eines Städtchens las: Sie waren weit über 70 Jahre und sogar über 80 Jahre alt. Der Schrecken und das Leid des Krieges und von Kriegen, die jetzt noch auf der Welt toben, wurde dem internationalen Teilnehmerkreis direkt vor Augen geführt. Sehr berührt wurde man auch vom Schicksal einer Familie, in der 11 von 13 Kindern das erste Lebensjahr nicht erreichten.

Ein Kronleuchter aus Menschenknochen als Mahnmal. Dazu kann man geteilter Meinung sein.

Sehr berührend und drastisch vor Augen geführt: Kriegsopfer, die erschossen aufgefunden wurden. Darunter viele Seniorinnen und Senioren im Alter von über 70 bis über 80 Jahren.


Im Anschluss an den Online-Vortrag, der aufgezeichnet und auf dem Roland-YouTube-Kanal veröffentlicht werden durfte, präsentierten Teilnehmende ihre witzigen, skurrilen und nachdenklichen Funde, die sie im Rahmen ihrer familiengeschichtlichen Forschungen machten.

 

Ein hoch interessanter und informativer Roland-Online-Vortrag, der aber nicht nur zum Schmunzeln anregte, sondern auch die Herzen der Teilnehmenden berührte.

 

Der Roland zu Dortmund bedankt sich sehr herzlich nicht nur bei Hans-Joachim Tenschert, sondern auch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich am Vortragsabend beteiligten.

 

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