Adventszeit in Westfalen – gestern und heute

Im Blog des Pommerschen Greifs e.V. wurden am 8. Dezember von Margret Ott einige Links zum Thema „Lesestoff in der Adventszeit“ geteilt (natürlich mit Bezug zu Pommern). Eine sehr schöne Idee, wie wir finden. Wir haben dies zum Anlass genommen, auch etwas Lesestoff zur Adventszeit in Westfalen zusammen zu stellen.

Der Roland zu Dortmund e.V. wünscht allen eine möglichst entspannte Vorweihnachtszeit!

Von Heiko Hungerige

Eine in der Nachkriegszeit aus Pappmaché (Figuren) gemachte Weihnachtskrippe in einem westfälischen Privathaushalt (Foto: H. Hungerige)

Zum Download bitte jeweils die Überschrift anklicken:

 

Weihnachten in Nordrhein-Westfalen – Wissenswertes zum Fest

Eine Info-Grafik des Statistischen Landesamtes, Information und Technik NRW.

 

Weihnachten in Westfalen um 1900

von Dietmar Sauermann, Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Heft 6, hrsg. von der Volkskundlichen Kommission für Westfalen Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2. unveränderte Afl., 1979. Münster: F. Coppenrath.

Leseprobe: „In fast allen Gebieten Westfalens war es üblich, zu Weihnachten ein besonderes Festgebäck herzustellen, zumeist war es Stuten, also Brot aus gebeuteltem Roggenmehl oder auch aus Weizenmehl, das durch Zucker, Korinthen, Rosinen oder Birnen verfeinert werden konnte.“ (S. 20)

Westfälische Sitten und Bräuche im Jahreslauf

Hrsg. vom Heimatverein der Gemeinde Nordkirchen e.V., Lüdinghausen: Druck u. Medienhaus Rademann, 2004.

Darin u.a. Kapitel zu Advent und Brauchtum im Advent, Adventsblasen, Barbaratag, Nikolaus, Rorate oder Engelamt, Geschenkebringer zu Weihnachten, Bräuche zum Jahreswechsel.

Leseprobe: „Der 24. Dezember ist heute als Heiliger Abend der Hochtag der Geschenke und des guten Essens. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der damals "Wiehnachtsowend", "Christowend" oder "Chrisdagsobend" für die katholische Bevölkerung in den ländlichen Gebieten Westfalens eine ganz andere Bedeutung: Der 24. Dezember wurde als ein Fastentag vor einem hohen Feiertag angesehen. Die Menschen arbeiteten bis abends, erst danach konnten sie letzte Vorbereitungen und Besorgungen für das Weihnachtsfest erledigen. Dann ging man zeitig zu Bett, schließlich begann die Christmette am 1. Weihnachtstag bereits zwischen 3 und 5 Uhr. Die Kinder stellten am Abend des 24. Dezembers einen Teller vor die Tür. Am Weihnachtsmorgen war der Teller dann mit Süßigkeiten, Backwaren und Obst gefüllt. Außerdem gab es oft warme Winterkleidung und Schulsachen. Vor 1900 fiel die weihnachtliche Bescherung viel bescheidener aus als heute. Denn bis ins 19. Jahrhundert war bei der katholischen Bevölkerung in Westfalen nicht Weihnachten, sondern der Nikolaustag der wichtigste Geschenktermin für die Kinder.“ (S. 76)

Bereits in den 1830er-Jahren wurde im „Wochenblatt für den Kreis Bochum“ für Weihnachtsgeschenke geworben (Quelle: Zeitungsportal NRW)

Ortsnamen, die an Weihnachten erinnern

(Übersichtskarte Deutschland vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)

Zum Beispiel „Allerheiligen“ (Ortsteil der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss), „Mariadorf“ (Stadtteil von Alsdorf in der Städteregion Aachen) oder „Engelskirchen“ (kreisangehörige Gemeinde des Oberbergischen Kreises im Bergischen Land), der Ort, an dem das Christkind wohnt. (Wer dem Christkind schreiben will: Die Postadresse ist: An das Christkind, 51777 Engelskirchen.)

 

Westfälische Weihnachtsspeise (WDR – Heimat-Häppchen)

Die „Westfälische Weihnachtsspeise ist eine Abwandlung der westfälischen Götterspeise und besteht aus Plätzchen, duftenden Nüssen, luftiger Schlagsahne und etwas Schokolade. Perfekt für das Weihnachtsmenü, denn sie lässt sich gut vorbereiten.“

 

Die Geschichte der deutschen Weihnacht

von Alexander Tille (1866 - 1912), Leipzig: Keil, 1893

„Das Läuten im See“, ein etwas gruseliges Weihnachtsgedicht, aus: Gisbert von Vincke (1856), Sagen und Bilder aus Westfalen, Hamm: Grote (S. 294-295).

WHB-Adventskalender 2024

„In unserem digitalen WHB-Adventskalender 2024 laden wir Sie ein, vom 1. bis 24. Dezember jeden Tag ein inspirierendes Projekt kennenzulernen. Lassen Sie sich in der Vorweihnachtszeit von Geschichten begeistern, die zeigen, wie Menschen in ihrer Nachbarschaft aktiv werden, Räume für Austausch schaffen und mit niedrigschwelligen Angeboten Vereinsamung entgegenwirken.“

 

Weihnachtsmärkte in NRW

Und wer nicht nur lesen, sondern auch noch etwas Glühwein trinken will ...

Hier zwei Links zu den schönsten Weihnachtsmärkten in NRW:

 

"Advent feiern heißt warten können; Warten ist eine Kunst, die unsere ungeduldige Zeit vergessen hat."

(Dietrich Bonhoeffer, Barcelona, Berlin, Amerika 1928-1931, DBW Bd. 10, S. 529)

 

In diesem Sinne wünschen wir eine entspannte und gelassene Wartezeit ...