Stammbäume bedeckten den Fußboden bei der Roland-Werkstatt für Familienforschung!
Welche Dimensionen Familienstammbäume nach jahrelanger akribischer Erforschung der Vorfahren annehmen können, erfuhren die aus Nah und Fern angereisten Ahnenforscherinnen und Ahnenforscher bei Dortmunds beliebten Treff „Roland-Werkstatt für Familienforschung“ am Freitag, dem 26. Januar 2024 im FamilySearch Center. Ein aus Berlin angereister Forscherfreund und eine Dortmunder Forscherfreundin brachten ihre großformatigen Stammbäume mit, die aus Platzgründen nur auf dem Fußboden ausgerollt werden konnten.
Von Georg Palmüller
„Da ist ja Widukind und dort ist Karl der Große!“, staunten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als sie den Stammbaum des Berliners Christian Bade in Augenschein nahmen. Bis zu einer bestimmten Generation konnte der Ahnenforscher seine Vorfahren selbst ermitteln. Vier Linien führen in den Adel und zu diesen Linien fand er Stammtafeln, die schon von anderen Forschern zusammengestellt wurden und konnte diese anknüpfen. So gelangten Widukind und auch Karl der Große als Vorfahren in seinen Baum. „Vorläufige Stammtafel“ hatte Christian Bade auf seinem Familienstammbaum vermerkt. „Ich habe das noch nicht selbst überprüfen können!“, meinte er. „Das ist also noch mit viel Vorsicht zu genießen!“
Margret Rohloff brachte ihre Ahnen ebenfalls mit. Mit ihrer auf LKW-Plane gedruckten Stammtafel sorgt sie oft bei großen genealogischen Veranstaltungen, wie dem Westfälischen oder dem Deutschen Genealogentag für einen echten Hingucker, um den sich die Besucherinnen und Besucher der Messen scharen. Mit 4,50 Metern „Spannweite“ ein Prachtexemplar.
"Da ist Widukind und dort Karl der Große!". Christian Bade aus Berlin (mitte), zeigt seine Ahnengalerie!
Mit 4,50 Metern "Spannweite" ist Margret Rohloffs auf LKW-Plane gedruckte Stammtafel überall der große "Hingucker".
Neben diesen beiden „Highlights“ gab es natürlich noch weitere Tipps und Hilfestellungen für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ahnenforschertreffs, die auf den Bildschirmen ihrer mitgebrachten Laptops und Tablets durch digitalisierte Forschungsquellen blätterten. „Das ist ja unglaublich klasse hier und wir haben viele neue Hinweise gefunden, denen wir jetzt nachgehen müssen!“, so ein Ehepaar, das zum ersten Mal den Weg zu Dortmunds beliebtem Ahnenforschertreff angetreten hatte.
Natürlich nutzten viele familiengeschichtlich Interessierte die weiteren Forschungsmöglichkeiten, die sich ihnen durch die Kooperation der Genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e. V. mit dem in Dortmund-Brünninghausen beheimateten FamilySearch Center boten. So konnten sie zum Beispiel kostenfrei in den ansonsten kostenpflichtigen genealogischen Internetportalen „Ancestry“, „MyHeritage“ und „Geneanet“ auf Ahnenjagd gehen. Dies ist durch Partnerschaftsvereinbarungen zwischen dem weltgrößten kostenfrei nutzbaren Archiv für Familiengeschichte, FamilySearch, und den anderen großen „Playern“ in der Welt der Genealogie möglich und birgt für die Ahnenforscherinnen und Ahnenforscher große Vorteile. So gab es auch vor den FamilySearch-PC-Arbeitsplätzen im Leseraum des Centers gespannte Blicke auf die großen Bildschirme und durch eine gegenseitige Hilfestellung konnten lange gesuchte Vorfahren und Familienmitglieder gefunden werden.
Spannung bei der Suche in digitalisierten Forschungsquellen.
Viele neue Informationen für ein Ehepaar, das den Weg zur "Roland-Werkstatt für Familienforschung" zum ersten Mal angetreten hatte.
Die Roland-Vorsitzende Angela Sigges beim Begutachten einer mit der Software "Ahnenblatt" gedruckten Stammtafel.
Auch die PC-Arbeitsplätze des FamilySearch Centers Dortmund waren durch Forschende in Beschlag genommen.
„Ich habe durch einen genealogischen DNA-Test völlig überraschend einen Cousin 2. Grades gefunden und dachte erst, dass dieser in England wohnt. Aber es hat sich herausgestellt, dass er Kanadier ist!“, so der aus der Hauptstadt angereiste Christian Bade. Der Berliner, der übrigens eine Tüte gleichnamiger als Pausensnack mitbrachte, ist momentan noch ratlos, wie sein Vorfahre zu einem Kind kam, dessen Nachkomme in Kanada lebt. Aber eines ist sicher: Wenn Bades Familienstammbaum stimmig ist, kann der Kanadier auch Widukind und Karl den Großen zu seinen Vorfahren zählen!
Als sich gegen 21.00 Uhr die Türen des FamilySearch Centers schlossen, konnten die Roland-Vorsitzende Angela Sigges und ihr Organisationsteam auf einen klasse Abend rund um das faszinierende Hobby der Ahnenforschung mit vielen Forscherfreundinnen und -freunden zurückblicken und zufrieden auch ihren Nachhauseweg antreten.