Familienforschung in Bochum

Heft 14 der Roland-„Forschungshilfen“ online

Das Ruhrgebiet oder „der Kohlenpott“ ist mit 4.438,69 Quadratkilometern der fünftgrößte Ballungsraum in Europa und für die genealogische Forschung eine interessante Region. 5,15 Millionen Menschen (2022) leben hier, fast doppelt so viele wie in Berlin. Für Bochum, eine der „Kernstädte“ dieser Region, steht nun als Heft 14 der „Hilfen für die Familiengeschichtsforschung“ des Roland zu Dortmund e.V. eine umfangreiche Zusammenstellung (52 S.) mit Links und Adressen für die genealogische (Online-)Recherche zum Download bereit. Dies ist nicht nur für die Familienforscher/-innen interessant, deren Familien über viele Jahrhunderte in Westfalen gelebt haben, sondern auch für diejenigen, deren Vorfahren aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten stammen und die als Arbeitssuchende oder Vertriebene im Ruhrgebiet eine neue Heimat fanden.

Von Heiko Hungerige

Wer im Ruhrgebiet geboren wurde und Familienforschung betreibt, stößt sehr schnell auf Vorfahren, die aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten stammen, oft schon in der Generation der Großeltern. Grund dafür war die zunehmende Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der damit einhergehende Bedarf an Arbeitskräften. Dies spiegelt sich auch in dem überlieferten Archivgut der Stadt wider, das in dieser „Forschungshilfe“ überblicksartig vorgestellt werden soll.

Die Quellenlage ist sehr reichhaltig, vieles kann inzwischen auch online von zu Hause recherchiert werden: Neben Kirchenbüchern, Zivil- und Personenstandsregistern, den „klassischen“ Quellen der Familienforschung, sind inzwischen auch gern „übersehene“ Quellen wie Lager-, Brüchten- und Hypothekenbücher digitalisiert. Auch Gefallenendenkmäler sowie historische Zeitungen, Stadtpläne und Adressbücher helfen bei der Familienforschung oft weiter.

Ein weiterer Schwerpunkt ist das Thema „Jüdisches Leben in Bochum“; hier sind v.a. die vom Landesarchiv NRW digitalisierten Juden- und Dissidentenregister von Bochum und Wattenscheid zu nennen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche „kleinere“ Quellen zur Bochumer Familienforschung zu entdecken, darunter u.a. die ersten Bochumer Postalter (1673 – 1843), Zurückführungen in das Bochumer Zentralgefängnis (1934), Opferlisten der Bombenangriffe auf Bochum (1944), Beschäftigte des Bochumer „Bergmannsheils“ (1900 – 1950) sowie Genealogien berühmter Bochumer Persönlichkeiten wie Graf Ostermann, Carl Arnold Kortum, Henriette von Noël und den Bochumer Kuhhirten Kortebusch. Wer weitere Fragen hat, kann sich auch an die Bochumer Archive, Heimatvereine und Geschichtskreise wenden oder sich über die angegebene Literatur informieren.

Das Inhaltsverzeichnis gibt eine detailliertere Übersicht:

Nicht aufgenommen wurden analoge und digitale Quellen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die heute im Wesentlichen zu Polen und Russland gehören. Links zur Online-Recherche sind aber in unserer „Genealogischen Linksammlung“ (Heft 1 der „Forschungshilfen“) zu finden.

Als Heft 15 wird demnächst die Forschungshilfe „Familienforschung in Dortmund (NRW)“ erscheinen.

Wer Fragen zu seiner Familienforschung in dieser Region hat, kann gerne an einem der ZOOM-Meetings des Roland zu Dortmund e.V. teilnehmen (Auftragsrecherchen können aber aus Zeitgründen nicht übernommen werden).

Wir wünschen eine erfolgreiche Recherche!